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Rückblick auf das Leben der Kirchengemeinde
im zurückliegenden Jahr, da die Gemeinde-
versammlung Corona bedingt nicht stattfinden kann.
Wenn wir zurückschauen auf die hinter uns liegenden Monate, dann wissen wir noch nicht, wie wir diesen
fällt natürlich ein brennendes Thema deutlich auf: die Corona-Pande- Fehlbetrag in unserer Kirchengemein-
mie. Seit März mussten wir uns in unserer Kirchengemeinde an viele de ausgleichen werden.
Einschränkungen gewöhnen. So fielen ab dem 15. März schlagartig Insgesamt ist es erfreulich und ermu-
alle Veranstaltungen aus. Langsam konnten wir uns wieder mit den tigend zu sehen, mit welcher Kraft
Mitarbeitern treffen, dann im Kirchenvorstand. Seit Mai dürfen wir unsere Gemeindeglieder die mit der
wieder Gottesdienste in der Kirche feiern. Bei allem, was wir in der Corona-Pandemie verbundenen Schwierigkeiten getragen und auch
Kirche tun, legen wir einen hohen Maßstab für die Hygiene und für ausgehalten haben. Fast alle begegneten dieser Infektion mit dem
den Infektionsschutz zugrunde. Das gemeinschaftliche Singen und nötigen Respekt und taten, was immer ihnen möglich war, um die In-
der Gesang des Chores sind in den Gottesdiensten noch verboten. fektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung der Pandemie
Die Gemeinde behilft sich, indem sie im Anschluss an den Gottes- einzuschränken. Es ist schön zu sehen, mit welch großer Achtung
dienst auf dem Rasen neben der Kirche noch drei Lieder singt. Schön und Liebe zu den gefährdeten Personen die Menschen hier in Lütjen-
war es auch, dass in unserer Kirche wieder Konzerte – wenn auch vor burg danach strebten, das Infektionsgeschehen einzudämmen.
sehr beschränkter Zuhörerzahl – gehört werden durften. Aber es gab auch ein sehr erfreuliches Thema. Im vergangenen
Die Andachten und Gesprächskreise im Ge- Herbst ist es uns gelungen, die Sanierung der
meindehaus, in den Seniorenheimen und Orgel in Angriff zu nehmen und mittlerwei-
in den sozialen Einrichtungen mussten seit le auch abzuschließen. Nachdem die letzten
Mitte März entfallen. Zum größten Teil wur- Schritte zur Vollendung dieser Arbeit getan
den diese Veranstaltungen auch noch nicht waren, sollte es eigentlich ein festliches Kon-
wieder aufgenommen. Die Sorge vor dem zert zur Wiederinbetriebnahme der Orgel,
Eintrag von Infektionen in die genannten Ein- verbunden mit einer Danksagung an die Un-
richtungen ist allgegenwärtig. terstützer und Spender dieser Maßnahme,
In der Zeit der vollständigen Sperrung der geben. Aber dann kamen Corona und die Ein-
Kirchen hat die Gemeinde die Eingangsbe- schränkungen! – Wir schauen sehr dankbar
reiche der Kirchen in besonderer Weise ge- auf die breite Zahl der Unterstützer dieser
staltet. Gebetstexte und Ansprachen lagen Maßnahme zurück. Etwa die Hälfte der Kos-
aus zum Mitnehmen, Gebete konnten aufge- ten konnte durch Spenden gedeckt werden.
schrieben und in einem Gebets-Brief-Kasten Insgesamt erreichten uns Spenden in Höhe
hinterlegt werden. Diese Gebete wurden von 33.237,56 €. Die Kirchengemeinde dankt
an Sonntagen von Pastorinnen und Pastor allen, die ihr zu diesem großen und wich-
in den Kirchen gesprochen. Es war sehr be- tigen Schritt geholfen haben. Eine schöne
fremdlich, in der Passions- und Osterzeit auf Weise, die Sanierung der Orgel zu unterstüt-
die Gottesdienste in der Kirche verzichten zu zen, bestand in der Möglichkeit, eine Paten-
müssen. Die Kantoren und Pastorin Schleup- schaft für eine oder mehrere Orgelpfeifen zu
ner haben auf Videos kleine Zeichen der übernehmen. Davon haben viele Gebrauch
Hoffnung aufgenommen. Diese Videos waren über das Internet auf gemacht. Durch eine Urkunde sind sie nun als Paten jeweils für die
einem YouTube-Kanal zu sehen. An viele Mitglieder unserer Kreise entsprechende(n) Pfeife(n) bestätigt. Es gibt noch Patenschaften für
wurden auch Briefe, Andachten und Hinweise zum Leben der Kirche Orgelpfeifen zu vergeben. Ein herzlicher Dank gilt Marie-Luise Irmer,
versandt. dass sie das Konzept der Orgelpatenschaften so tatkräftig angescho-
Glücklicherweise konnten wir nach den Sommerferien den Kon- ben hat.
firmandenunterricht wieder aufnehmen. Allerdings ruht er jetzt, Im Rahmen der von der Kantorin Monika Leder-Bals durchgeführten
während der starken Beschränkungen im November wieder. Die beliebten Marktmusiken konnten Besucher der Kurzkonzerte sich in
eigentlich im Frühjahr zu feiernden Konfirmationen konnten wir im diesem Sommer auch an den Exponaten der Lütjenburger Künstlerin
Spätsommer feiern; oder sie wurden auf das nächste Jahr verscho- Ulrike Kassebohm erfreuen. Dabei kam es zu vielen schönen Gesprä-
ben. Viele Trauungen wurden abgesagt und werden hoffentlich im chen; zahlreiche Kunstwerke wechselten ihren Besitzer und mach-
nächsten Jahr gefeiert. Beerdigungen konnten anfänglich gar nicht, ten Künstlerin und Käufer glücklich. Den Erlös ihrer Ausstellung von
und dann nur unter engen Auflagen stattfinden. Im Falle von Trauer- 1.255,-- Euro spendete Ulrike Kassebohm unserer Kirchengemeinde
feiern belasten uns die gegenwärtigen Beschränkungen natürlich in zur Unterstützung der Orgelsanierung. Dafür möchten wir ihr an die-
besonderer Weise. Die für den Juni angesetzte Feier der Goldenen ser Stelle noch einmal unseren herzlichsten Dank aussprechen!
Konfirmation musste auf das nächste Jahr verschoben werden. Noch Leider konnte das offizielle Konzert zur Wiedereinweihung der Orgel
ist nicht deutlich, ob der Termin wirklich zu halten ist. Insgesamt hof- noch nicht stattfinden. Aber das werden wir noch nachholen. Denn
fen wir natürlich darauf, dass sich die gesamte Lage im kommenden es gibt ganz gewiss auch eine Zeit nach Corona. Darauf dürfen wir
Jahr bald ändert. hoffen!
In finanzieller Hinsicht wird die Corona-Pandemie für die Kirche
einen tiefen Einschnitt nach sich ziehen. Da sich die Höhe der Kir- Volker Harms, Pastor
chensteuer an der Einkommenssteuer orientiert, wird die Kirche den Vorsitzender des Kirchengemeinderates
unweigerlich zu erwartenden Einbruch der Einkommensteuer auch
sehr deutlich in einem Fehlbetrag bei ihren Einnahmen spüren. Hier
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