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„HOSPIZ KANN MEHR!“
Der Hospizverein Lütjenburg e.V. -informiert anlässlich des Welthospiztags 2022
Am Sonnabend, 8. Oktober 2022, war Welthospiztag, der (HPVSH) und Leiter der 2. Medizinischen Klinik am Städti-
in diesem Jahr unter dem Motto ‚Hospiz kann mehr!‘ stand schen Krankenhaus in Kiel, bietet der Welthospiztag auch
– als Anlehnung an die Kernaussagen der Hospiz- und Pal- eine immens wichtige Perspektive, den hospizlichen Ge-
liativarbeit. Der jährliche Welthospiztag will die Aufmerk- danken einer großen Öffentlichkeit nahezubringen: „Wenn
samkeit für hospizliche und palliative Belange erhöhen und wir in unserem Umfeld nicht persönlich betroffen sind,
dafür sensibilisieren, was Hospizarbeit und Palliativversor- schieben wir die Gedanken an Sterben, Tod und Trauer
gung am Lebensende leisten können. Hospiz kann heute häufig sehr weit weg. Das ist normal. Für uns bedeutet
mehr als zu seinen Anfängen, nicht nur weil die Hospiz- und der Welthospiztag deshalb immer auch die Chance, für die
Palliativversorgung inzwischen ein anerkannter Teil des Ge- Möglichkeiten einer guten hospizlichen und palliativen Ver-
sundheitswesens ist. sorgung Schwerstkranker und für ein Sterben in Würde zu
sensibilisieren“.
In den vergangenen Corona-Monaten hat die Begleitung
Schwerstkranker eine besondere Bedeutung erfahren. Der Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e.V.
Auch das Umfeld Sterbender hat die Pandemie vor erheb- (HPVSH e. V.) ist Dachverband und Interessenvertretung
liche Herausforderungen und psychische Belastungen ge- der Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Schleswig-Hol-
stellt, als Pflegeeinrichtungen und Kliniken nicht betreten stein, in denen sich viele hundert Menschen ehrenamtlich
werden durften oder Trauerfeiern im engsten Kreis statt- und hauptamtlich engagieren. Der HPVSH ist seinerseits
finden mussten. Mitglied im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V.
(DHPV) und arbeitet eng mit der Deutschen Gesellschaft
Die Hospiz- und Palliativbewegung versucht in der Zeit des für Palliativmedizin e.V. (DGP) zusammen. Er ist konfessio-
Abschieds, Sterbenden Lebensqualität, Würde und Auto- nell und politisch unabhängig und verfolgt ausschließlich
nomie zu geben. So kann durch hospizliche Begleitung und gemeinnützige Zwecke. Die Aufgabenfelder des Hospiz-
palliative Versorgung die Angst vor Schmerzen, dem Allein- und Palliativverbands Schleswig-Holstein e.V. (HPVSH) sind
sein oder dem Gefühl, anderen eine Last zu sein, genom- die Förderung von Vernetzung und Kooperation, Fort- und
men werden. Dies ist umso wichtiger im Hinblick auch auf Weiterbildung sowie Beratung und Begleitung. Ein kons-
die anhaltende Debatte um organisierte Hilfen zum Suizid truktiver Dialog mit Gesellschaft und Politik wie eine gute
und der assistierten Selbsttötung. Hospizarbeit und Pallia- und sensible Öffentlichkeitsarbeit, die sich einer weiteren
tivversorgung kann hier sehr wesentliche Alternativen auf- Enttabuisierung der Themen Sterben, Tod und Trauer wid-
zeigen. Zentrale Forderungen sind daher vor allem ein Aus- met, stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
bau der Suizidprävention und der Beratung zur palliativen
Versorgung.
Hospiz- und Palliativarbeit als Ehrenamt
Für Palliativmediziner Prof. Dr. Roland Repp, Vorsitzender Wesentliches Merkmal der Hospizarbeit ist das Engage-
des Hospiz- und Palliativverbands Schleswig-Holstein e.V. ment ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen. Ihr Tätigkeitsfeld
ist vielfältig und facettenreich: Die meisten der ehrenamt-
Hospizverein Lütjenburg e.V. lichen Mitarbeiter*innen engagieren sich in der Beglei-
tung Schwerstkranker und Sterbender. Sie sind für sie da,
ebenso für ihre Zugehörigen, spenden ihnen Zeit und ge-
hen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Außerdem un-
terstützen sie die Hinterbliebenen durch unterschiedliche
Trauerangebote. Durch ihre Tätigkeit leisten sie nicht nur
einen unverzichtbaren Beitrag in der Begleitung der Betrof-
fenen, sondern sie tragen wesentlich dazu bei, dass sich in
unserer Gesellschaft ein Wandel im Umgang mit schwerst-
kranken und sterbenden Menschen vollzieht. Vor allem in
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, den ambulanten Hospizdiensten kommen ehrenamtliche
sondern den Tagen mehr Leben”. Hospizbegleiter*innen zum Einsatz, aber auch in stationä-
sondern den Tagen mehr Leben”.
ren Hospizen, Pflegeheimen, im Krankenhaus und in Ein-
Cincely Saunders, Begründerin der Hospizbewegung
richtungen für Menschen mit Behinderung.
Das Kostbarste, was wir schenken können,
ist die Zeit, die wir uns für einen Menschen nehmen. Möchten auch Sie im Team der Ehrenamtlichen in ih-
rer Region mitarbeiten? Dann finden Sie Kontakt un-
Eine besinnliche Adventszeit, gesegnete Weihnachten
und ein gesundes neues Jahr ter: www.hospizverein-luetjenburg.de oder Hospiz-
wünschen die Aktiven des Hospizverein Lütjenburg e.V. vereine im Kreis Plön / Ostholstein.
Plöner Straße 2 · 24321 Lütjenburg · Tel. 0151-10 32 97 34 (Mailbox)
www.hospizverein-luetjenburg.de Auszug: HPVSH „Aktuelles“ Oktober 2022 /U.Di.
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