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LÜTJENBURG











                                                     Präsentiert von:     historisch






                                  Stadt Lütjenburg · Arbeitskreis Stadtarchiv


                 Von der Ziegelei zum Landschaftsschutzgebiet

                        Das Grundstück Neverstorfer Straße Nr. 35

                                                      (Teil II)


         Wie schon dargestellt, waren die vielen Auflagen von Seiten des Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutzes der Grund für
         die Familie Hintz, sich an der deutsch – dänischen Grenze eine neue Existenz aufzubauen. Diese günstige Gelegenheit ergriff
         die Stiftung Naturschutz, um das Gelände zu erwerben und ein weiteres Areal im Kossautal für die Natur unter Schutz zu
         stellen.
         In einem Vertrag vom 7. Mai 1997 verkaufte dann Landwirt Jochen
         Hintz das im Gebiet der Stadt Lütjenburg gelegene Grundstück Ne-
         verstorfer Straße 35 (Grundbuch: Flur 1; Größe 0.48 ha und 15,72 ha)
         an den neuen Eigentümer: die Stiftung Naturschutz Schleswig – Hol-
         stein. Der Tag der Übergabe war der 15. Juni 1997.
         Da das Gelände im neuen Landschaftsschutzgebiet (vgl. Kreisverord-
         nung über das LSG „Ostseeküste…; in. „Öffentlicher Anzeiger für den
         Kreis Plön, Nr. 5 vom 29. April 1999), liegt, muß für jeden Umbau eine
         „naturschutzrechtliche Genehmigung“ von der Unteren Naturschutz-
         behörde (Amt für Umwelt in Plön) erteilt werden. So war z. B. für den
         Neubau zweier Meditationshütten auf diesem Grundstück Nr. 35 kein
         „Ausgleich nach § 8 LSchG. erforderlich, da der Eingriff in Natur und
         Landschaft durch den Rückbau des ehemaligen Güllebehälters hinrei-
         chend ausgeglichen wird“. Den Bauantrag für die genannten Meditati-
         onshütten hatte das „Buddhistische Zentrum Hohwacht e.V.“ gestellt
         (vgl. Archiv: Amt Lütjenburg: Akte Neverstorfer Straße 35, Aktenzei-
         chen: 1/3, 2/3, und 3/3).

         Wie wir dargestellt haben, wurde das Gelände Neverstorfer Straße 35
         aus der intensiven Landwirtschaft herausgenommen und der Natur
         weitgehend zurückgegeben oder extensiv genutzt.
         Der Auszug aus dem Kanalkataster der Stadt Lütjenburg zeigt den
         genauen Verlauf der nördlichen Stadtgrenze: von der Siedlung Pies-
         berg entlang der Kossau (Nordufer: „Haferwiesen; Ostufer: Gemein-
         de Hohwacht) bis zum Westhang des Höhenzuges „Alte Burg“, einem
         großen Teil der „Ziegelkoppel  (heute Weidekoppel für die Highland-
         rinder des Landwirtes Kiene aus Behrensdorf), von der Südgrenze
         der Eetzkate (Gemeinde Behrensdorf) bis zur Nordgrenze der gro-
         ßen Obststreuwiese von Gabriele Kämpf aus München. Nachdem die
         Stiftung Naturschutz das wertvolle Biotop im Kossautal im Jahre 1997   Zustand der Gebäude der ehemaligen Ziegelei Lütjenburg im
                                                                     Jahre 1973: Kuhstall (vgl. Baugenehmigung der Unteren Bauauf-
         erworben hatte, kam es am 30. März 1999 zur Kreisverordnung über  sichtsbehörde des Kreises Plön vom 23. Juli 1973).




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