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Kleinkind und zwei Erwachsene auf Ostsee gerettet
DLRG und DGzRS warnen vor Gefahren - Ablandiger Wind und Strömung dürfen nicht unterschätzt werden
Bei ablandigen Winden ist es am Donnerstag, 21. Juli 2022, an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste zu zwei dramatischen Zwischenfällen gekommen.
Kurz vor 15 Uhr hatte es vom Ostseestrand bei Hohenfelde in der Nähe von Schönberg einen Alarm gegeben: An einem unbewachten Naturstrand trieb ein Kind auf einer Luftmatratze vom Land weg. Die Rettungsleitstelle See schickte sofort den Seenotrettungskreuzer BERLIN/Station Laboe und das Seenotrettungsboot WOLTERA der Freiwilligenstation Lippe/Weißenhaus in den Einsatz. Über die Landrettungsleitstelle wurden ebenfalls Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die DLRG in Schönberg über den Notfall in Kenntnis gesetzt. Vier Freiwillige der DLRG liefen mit einem Motorrettungsboot aus. Sie waren innerhalb von acht Minuten vor Ort und fanden das Kind etwa eine halbe Seemeile (circa einen Kilometer) vom Strand entfernt auf der Luftmatratze. Sein Vater hatte bereits vergeblich versucht, hinterher zu schwimmen. Er wurde ebenfalls vom DLRG-Boot aufgenommen. Der dreijährige Junge blieb unverletzt.
DGzRS und DLRG weisen noch einmal dringend darauf hin, nicht an unbewachten Strandabschnitten zu baden oder sich mit aufblasbaren Booten oder Spielzeugen aufs Meer zu begeben. Häufig sind die Kräfte von Wind und Strömung vom Strand aus nicht ersichtlich.
In Höhe der Steilküste Stohl wurde ein mit zwei jungen Erwachsenen besetztes Schlauchboot vom Strand abgetrieben - die beiden wurden von freiwilligen Seenotrettern der Station Damp mit dem Seenotrettungsboot NIMANOA der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gerettet. Vor Hohenfelde trieb ein Kind auf einer Luftmatratze aufs offene Meer hinaus. Den dreijährigen Jungen brachten Freiwillige einer Station der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sicher an Land.
Von einer Segelyacht war das abtreibende Schlauchboot an der Steilküste Stohl bei Schwedeneck gemeldet worden. Der aufmerksame Skipper hatte sich genähert und den jungen Mann und die junge Frau gefragt, ob sie Hilfe benötigten - diese lehnten jedoch ab. Aufgrund des zunehmenden ablandigen Windes ließ die Situation dem Segler allerdings keine Ruhe, so dass er um 15.20 Uhr die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) über seine Beobachtung informierte. Wenig später meldeten sich die beiden aus dem nur etwa 1,80 Meter großen Schlauchboot selbst bei der Polizei, da sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkannt hatten. Trotz Paddelversuchen gelang es ihnen nicht, dem Land näherzukommen. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits fast eine Seemeile (circa 1,8 Kilometer) vom Land entfernt.
Die Rettungsleitstelle See alarmierte daraufhin das Seenotrettungsboot NIMANOA der Freiwilligenstation Damp, das sofort mit vier Seenotrettern auslief. Etwa eine Stunde später fanden die Seenotretter das Schlauchboot und nahmen die beiden jungen Leute an Bord. Auf eigenen Wunsch setzten sie sie am Strand wieder ab. Die beiden hatten ihre "Seereise" glücklicherweise unbeschadet überstanden.
Seenotrettungsboot NIMANOA (Archivbild), Bildvermerk: DGzRS/ypscollection.de