Page 10 - Luetjenburg_Erleben_01_2021
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‚Mini Ronaldo‘
  Darius





         gibt nicht auf...








     „Mein größtes Ziel ist es,
   Fußballprofi und reich zu werden.
   Wenn das nicht klappt, werde ich


    eben Polizist.“













         Ein Jahr Corona. Lockdown, Homeschooling, nicht seinen Hob-  „Nach unserem Umzug von Kiel nach Lütjenburg kam unser En-
         bys nachgehen zu können… da kann Darius Joel Köhn ein Wört-  kel durch ein älteres Nachbarskind zum Fußballsport. Seit sei-
         chen mitreden. Für den 10jährigen Lütjenburger ist es nicht im-  nem fünften Lebensjahr kickt er mit großem Spielspaß den Ball.
         mer leicht gewesen, denn Isolation und Stillsitzen ist nichts für   Darius spielte zuerst in der G-Jugend, dann in der F-Jugend, die
         den kleinen Kämpfer. „Ich wollte viel lieber in der Schule in See-  vor zwei Jahren jedes Spiel gewannen. In der Halbsaison schoss
         krug sein, als allein in meinem Zimmer zu lernen. Ganz besonders   ´Mini-Ronaldo´ als Stürmer 46 Tore, was für ihn ein absolutes
         vermisste ich auch meine Freunde vom Fußball“, sagt er traurig.   Highlight war. Darius ist bescheiden: „Wir gewinnen nicht als
         In der Gruppe zu trainieren war nicht drin. ´Wenn es kein Trai-  Einzelner, sondern immer die ganze Mannschaft.“ Beim TSV Lüt-
         ning beim Sportverein gibt, dann trainiere ich eben für mich   jenburg war besonders Jugendobmann Tim von Bruinesen, der
         selbst´, dachte sich der junge Hobby-Kicker. Von seinen Groß-  beruflich Polizist ist, sein großes Vorbild.
         eltern hat Darius eine Sportwatch mit Schrittzähler geschenkt   Viele Tore, flinkes Agieren und guter Kampfgeist zeichnen Darius
         bekommen, die darf beim Laufen nicht fehlen. Täglich schafft   aus. Die positiven Rückmeldungen von Eltern und Trainern wa-
         er zwischen 5000 und 6000 Schritte, das will besonders für   ren das endgültige Sprungbrett in den Fußballsport. Verschie-
         ein Kind in seinem Alter schon was heißen. Seilspringen gehört   dene  Trainer wurden  auf  das Fußballtalent aufmerksam  und
         ebenfalls zum fleißigen Training dazu. „Dazu treiben wir Darius   sprachen Familie Köhn darauf an, ob Darius nicht einmal in ih-
         nicht an, er macht es von ganz alleine“, erzählt seine Oma Anja   ren Verein zum Probetraining kommen möchte. Der Trainer aus
         Köhn. „Beim Sport powert sich unser Enkel ordentlich aus. Das   Preetz nannte Darius sogar einmal das ´Zugpferd von Lütjen-
         braucht er, um den Kopf frei zu kriegen und sich auch körperlich
         gut zu fühlen.“
         Darius Spitzname ist ´Mini Ronaldo´, denn er gilt in unserer Re-
         gion als großes Talent unter dem Fußballnachwuchs. „Leider ist
         ein richtiges Training beim TSV Selent wegen Corona noch nicht
         angesagt und Darius verliert langsam den Mut“, erfahren wir
         von seiner Oma. „Doch mein Mann und ich bestärken ihn zum
         Durchhalten. Als B Trainerin im Kunstturnen mit 25jähriger Er-
         fahrung weiß ich, was ihr Sport den Kindern bedeutet.“
         Darius lebt als Pflegekind bei seinen Großeltern. Schon früh
         schnupperte er die Luft in Sporthallen, denn Oma Anja nahm
         ihn  immer  mit  in  die  Kieler  Halle  zu  ihren  Turnschüler*innen.
         Dort hat der kleine Knirps schon früh den Bezug zum Sport ken-
         nen gelernt und dass man nur mit Kraft und Ausdauer zum Ziel
         kommt. Sportliche Fairness gehört natürlich auch mit dazu. „Das
         will aber nicht heißen, dass Darius sich alles gefallen lässt“, meint
         Anja Köhn schmunzelnd. „Er weiß sich zu wehren, wenn es nötig
         ist.“


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