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Anno dazumal

Das verschwundene Haus Kieler Str. Nr. 9

© Stadt Lütjenburg / Arbeitskreis Stadtarchiv. Kopieren/Teilen nicht gestattet.
Die Fotos zeigen sich beim Anklicken vergrößert.

TEIL I (Ersterscheinung hein´s magazin August 2011)

Alles begann mit einem alten Schwarzweißfoto, das Zeitzeugin Käthe Janssen, geb. Wohlert, aus ihren Familienunterlagen wieder in die Hände fiel. Das Bild zeigt ein ebenerdig gebautes, lang gestrecktes Backsteingebäude, das lediglich eine Gaube im Dachgeschoß aufwies. Dieses Mehrfamilienhaus stand in der Kieler Straße Nr. 9 und wurde im Volksmund „die Kaserne“ genannt. Ob es sich bei dieser Bezeichnung um eine Charakterisierung dieses Hauses als „Mehrfamilienhaus“ mit vielen Bewohnern handelte oder ob in diesem Gebäude vielleicht doch Soldaten untergebracht waren, muß durch weitere Nachforschungen erst noch ermittelt werden.

Auf dem Foto ist noch die Hauskante des Nachbargebäudes, Kieler Straße Nr.7, zu sehen sowie der angebaute Stall auf der Südwestseite zur Kieler Straße hin.

Aufgrund intensiver Recherchen der oben genannten Zeitzeugin, die von anderen ehemaligen Mitbewohnern des Hauses (wie z.B. Otto Bötel) dabei unterstützt wurde, ist es gelungen,  die Namen aller Familien zu ermitteln, die in den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren in diesem Haus, das damals nahezu am Stadtrand lag, gelebt haben.

In der Wohnung auf der Vorderseite des Hauses, d.h. nach Süden zur Kieler Straße hin, wohnte linker Hand die Familie von August und Sophie Bötel mit acht Kindern. Otto war die Nr. 6 nach Heinrich, Lisbeth, Willi, Walter und Karl. Nach ihm folgten noch Gerda und Bruno. Neben der Mittelwohnung der Witwe Schreiber hatte die Familie Karl und Emma Wohlert, geb. Südel, ihr kleines Wohnreich. Hier wuchs Käthe (geb. 1932) zusammen mit ihren älteren Geschwistern Elisabeth und Walter auf. Walters Sohn, Eckhard Wohlert, ist allen Lütjenburgern, die per Taxe befördert werden wollen, ein fester Begriff.

Hinter dieser Wohnung an der Ostseite des Hauses hatte die Familie Wilhelm und Karoline Hinrichsen ihre Zimmer. Auch hier wurden mit Bertha, Gerda und Anneliese drei Kinder groß gezogen. Als sich Anneliese, die in ihren letzten Jahren in Kiel wohnte, im Jahre 2008 ihrem Lebensende näherte, wollte sie unbedingt noch einmal ihre Heimatstadt Lütjenburg wieder sehen und besuchte dabei Käthe, mit der sie viele Jahre Wand an Wand gewohnt hatte. Dass Willi Hinrichsen ein überzeugter Kommunist war, wusste in Lütjenburg jeder. Da man jedoch bei ihm in der NS – Zeit keine Propagandaschriften bei einer Hausdurchsuchung finden konnte, hatte man keine Handhabe, ihn zu verhaften. Oft hatten die Nachbarn in den 20ger Jahren den Kampfruf „Rotfront“ im Ohr, wenn sich die Genossen auf dem Flur begrüßten (vgl. „Geschichte der Stadt Lütjenburg“   Bd. II, S. 113).

Im Anbau auf der Westseite, wo sich auch Stallanlagen befanden, wohnte die Familie Luise Lamp, geb. Paasch, und Adolf Ruser mit ebenfalls drei Kindern.

TEIL II (Ersterscheinung hein´s magazin September 2011)

Im oberen Stockwerk, hier war in das Dach eine Gaube zur Straße hin eingebaut worden, wohnte die Familie Franz und Emma Schuldt, die etwa 1953 ein neues Domizil im Ellerkamp beziehen konnte. Auch diese Familie umfasste mit Edith, Manfred, Lydia, Harald, Gustav, Brigitte und Eckhard sieben Kinder. Gustav wurde Handwerker und arbeitete viele Jahre als Fliesenleger bei Meister Gerhard Martsch.

Und schließlich gab es noch ein Hinterhaus. Hier war der Wohnbereich von Johann und Luise Witzereck mit ihren Kindern Kurt, Waldemar und Henny. Johann hieß überall nur „der Schweinemajor“, denn er war bei der Mizentra zuständig für die Schweine, die dort gehalten wurden.

Dieser Bericht zeigt, dass allein auf diesem Grundstück in der Kieler Straße Nr. 9 in den 30ger Jahren 27 Kinder lebten – oft auf engstem Raum. Und wenn man dann an die 60 Kinder denkt, die damals auf dem Amaker Markt aufwuchsen (vgl. „Hein’s Journal: Februar 2011; S. 5), so muß man feststellen, dass manche größeren Ortschaften heute dankbar und ihre Schulen nicht existenzgefährdet wären, wenn sie „mit einem solchen Kinderreichtum gesegnet wären“.

Wenn wir uns das damalige Umfeld des beschriebenen Hauses vor Augen halten, war alles noch ganz ländlich geprägt. Die einzige Verbindung zwischen der Kieler- und der Panker Straße war damals ein wassergebundener Weg, der westlich am Eingang zum Brunnenstieg – vorbei an einer großen Feldscheune von D.H. Boll - bergan führte. Den gesamten Straßenverlauf der Schönberger Straße (vom Rondeel nach Darry über die Kieler Straße bis hin zur Kleinbahnstation „Kleiner Graskamp“) gab es damals noch nicht. Hier gab es nur Koppeln, Felder und ein Tannenwäldchen neben dem Galgenberg.

Karl Wohlert, der ca. 1921 in das Haus Kieler Straße Nr. 9 einzog (* 1898   + 1963), arbeitete im Sommer bei D.H. Boll in der Landwirtschaft und im Winter in der Brennerei. Mit seiner Frau konnte er 1956 ein eigenes Haus im Großen Graskamp beziehen. Die sog. „Kaserne“ wurde 1960 abgerissen,  um für die Autowerkstatt von Wilhelm Liebenow Platz zu schaffen.

Wichtig ist noch der Hinweis, dass das Gebäude Kieler Straße Nr. 9 im Besitz der Familie Höppner war. Jedenfalls mussten die genannten Familien ihre Miete an Erich Höpner bezahlen. Er war der Neffe des angesehenen Klempnermeisters Johann August Emil Höpner (21.03. 1870 – 19.04.1936), der im Jahre 1912 das  Anwesen Oberstraße Nr. 4 von der Bäckerfamilie Poppendieck  gekauft hat (vgl. Dieter Frank: „Der König vor 100 Jahren – Klempnermeister Johann August Emil Höpner“, in: „Lütjenburger Gildezeitung 2011, S. 8 – 10).

Verantwortlich für den Inhalt:
Arbeitskreis Stadtarchiv Lütjenburg Wer weitere Hinweise geben oder Fotobelege beisteuern kann, melde sich bitte im Stadtarchiv (Dr. Sigurd Zillmann, Tel. 04381/7319)

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